das abwesende umarmen

Da ich weder die erschreckende Notwendigkeit noch die Tatsache leugnen konnte, dass es kein Entkommen aus der Angst gibt, war ich gezwungen, im Zustand der Versteinerung zu verharren und zu erleben, was die totale Unfähigkeit zu agieren bedeutet: Du bist im atmenden Körper tot.

Als ich den Tod erlebte, die totale Abwesenheit des Lebensflusses, durchdrang mich die Kostbarkeit des Lebens, das verloren schien. Im Bewusstsein seiner Kostbarkeit begann die von der versteinernden Macht der Angst aufgesogene Vitalität in der Wärme einer tiefen Traurigkeit wieder zu fließen.

In der Traurigkeit nahm die Vitalität wieder die Gestalt des Lebens an, und ich erkannte die Kraft der untrennbaren Verbindung von Angst und Macht, Leben und Tod zu simulieren, Sein und Nichtsein zu definieren und zu urteilen, ob ein Sein das Recht oder nicht zu existieren und fortzubestehen.

Indem ich die Macht der Angst erlebte, Realitäten zu schaffen und Existenzen zu negieren, erfuhr ich auch die Verwundbarkeit des Seins, dessen Existenz vom wohlwollenden Urteil der Macht abhängt, der Angst, die das Sterben fürchtet.


Aus dieser Klarheit die nüchterne Gewissheit:

Willst du leben, während du am Leben bist, ist es unumgänglich, die Starre zu verlassen, in der du dich vor dem Tod schützt, den die Macht androht, die der Furcht gehorcht, die sie ist und schützen muss.

Die Starre des Gehorsams zu verlassen, bedeutet Zweifel an den Androhungen und Ungehorsam gegenüber dem Willen der Macht.

Zweifelnd und nicht gehorchend begibst du dich in die tödliche Sphäre der Macht, die fürchtet zu sterben, sobald sie auf ein Sein trifft, das seine Existenz nicht dadurch bestätigt und erhält, indem es an seine Wahrheiten glaubt und seinem Willen gehorcht.


Die Nüchternheit der Gewissheit offenbarte:

Nicht die Angst hat dich erstarren lassen, sondern der Lebensinstinkt hat den Fluss des Tuns unterbrochen, weil er um die tödliche Gefahr weiß, in die du dich begibst, wenn du der Notwendigkeit folgst, die du im Unbehagen und in der Traurigkeit erkannt hast, die du empfandest, während du dich erfüllt und glücklich fühltest.


Indem es das Tun unterbricht, schützt das Leben selbst das Leben, das du bist, indem es dich daran hindert, einen Schritt zu tun, der nicht nur die materielle Grundlage, sondern auch die körperliche und geistige Gesundheit deines Seins gefährden würde.

Da ich weder die Kostbarkeit des Lebens noch die Verletzlichkeit des Seins leugnen konnte, wurde mir klar: Der Fluss des Tuns wird nur durch die Gewissheit befreit, in der Zärtlichkeit der Achtung vor dem Leben zu handeln. Diese Gewissheit wird durch das Abwägen der Risiken gegeben, um schließlich im Bewusstsein handeln zu können, dass du dich in die Realität mit dem geringsten Lebensrisiko begibst.

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