die risiken abwägen
und die tat befreien

Das Bewusstsein, in der Zärtlichkeit der Achtung vor dem Leben zu handeln, wird durch das Abwägen der Risiken geschaffen, indem du die aktuelle Lebenssituation erfasst und indem du die Realitäten der Macht, die existentiellen Notwendigkeiten und die realen Lebensgefahren anerkennst.

So war der erste Schritt die Strukturen und Mittel zu erfassen, die mir zur Verfügung stehen würden, um der existentiellen Unsicherheit und Angst zu begegnen: Ich betrachtete meine physische und mentale Verfassung. Ich machte mir meine Bedürfnisse und Verantwortlichkeiten sowie meine Erfahrungen, Fähigkeiten und Mittel bewusst. Ich vergegenwärtigte mir mein soziales Netz und informierte mich über die institutionellen Strukturen, die mich bei der Sicherung der Grundbedürfnisse würden unterstützen können: Wohnen, Gesundheit, Ernährung, Kleidung

Vor diesem Hintergrund befragte ich die beiden Situationen, die zur Entscheidung anstanden, wies auf die Ängste hin, die sie hervorriefen, und fragte mich: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du Erschöpfung und Krankheit erfährst, wenn du in der anerkannten und lohnenden Position außerhalb des Flusses bleibst? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du Bedürftigkeit und Krankheit erfährst, wenn du dem Fluss folgst und ins Unbekannte gehst? Wirst du die Existenz eines anderen Menschen gefährden, für den du direkt verantwortlich bist, wenn du ins Unbekannte gehst?

Dem Lebensinstinkt treu bleibend, der die Realität mit dem geringsten Todesrisiko sucht, schmolz die Starre dahin. Getragen vom Lebensfluss, der der Notwendigkeit folgt, die ihrerseits den zu gehenden Schritt aufzeigt und nährt, erlangte ich die Klarheit zurück zu entscheiden und zu handeln.

Ich vertraute mich der Notwendigkeit an, die ich verspürte und fürchtete und Ich ging …

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